Franky Pierre, ehrenamtlicher Rikscha-Pilot, führt seinen Fahrgast auf einer Tour durch die historische Altstadt von Korbach.
STADT KORBACH. Viele haben sie schon gesehen – die beiden roten Rikschas auf ihrer Tour durch Korbach. Seit zwei Jahren starten sie vom Haus am Nordwall (Zentrum für Pflege und Betreuung der Stadt Korbach) und schenken Freude und Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen ihrer Mobilität. Über hundert Ausflüge haben die ehrenamtlichen Piloten mit ihren Fahrgästen schon unternommen – an individuelle Wunschorte, durch unsere schöne Stadt oder auch kleine Ausflüge in ländliche Idylle.
Lebensfreude schenken
„Die Beliebtheit dieser Fahrten, die Begeisterung und Freude der Passagiere haben uns dazu bewogen, das Rikscha-Angebot in Korbach zu erweitern“, sagt Thomas Ebert, ehrenamtlicher Inklusionsbeauftragter der Stadt Korbach und selbst überzeugter Rikscha-Pilot. So ergab sich in Kooperation mit dem Haus am Nordwall das Projekt der „Rollstuhl-Rikscha für Korbach“.
Das spezielle Transport-Fahrrad wurde für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, entwickelt. Es verfügt über eine größere und stabilere Plattform, auf der ein Rollstuhl befestigt werden kann, und ist eine perfekte Ergänzung der zwei bereits vorhandenen Rikschas.
Sponsoren für das inklusionsfördernde Vorhaben fanden sich schnell: Der Rotary Club unterstützte den Kauf mit einer großzügigen Spende aus dem Erlös des Glühweinstands auf dem Korbacher Weihnachtsmarkt, ebenso beteiligten sich der Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Stadt Korbach mit vierstelligen Beträgen.
Wind in den Haaren spüren
„Wir freuen uns sehr, ab April inklusive Stadtführungen mit der Rikscha anzubieten“, kündigt Thomas Ebert an. Diese richten sich an Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die einen „üblichen Stadtrundgang“ nicht bewältigen können. Korbach geht hier mit gutem Beispiel voran, denn Stadtführungen mit einer Rikscha für Rollstuhlfahrer sind in Nordhessen bislang einzigartig.
„Insbesondere Menschen, die ihren Rollstuhl nicht verlassen können, ermöglicht die neue Rikscha diese wunderbaren Ausfahrten“, erklären Einrichtungsleitung Ribana Klabunde und Claudia Schneider, Koordinatorin des Rikscha-Projektes im Haus am Nordwall. Das besondere Velo sei nicht nur für Senioren, sondern für viele mobilitätseingeschränkte Menschen eine Bereicherung. Auch sie können nun unsere wunderschöne Umgebung auf dem Rad erleben. (pr.)
Zeiten:
Samstag, 13.4. um 11 Uhr und 14 Uhr Sonntag, 14.4. um 14 Uhr
Treffpunkt:
Fußgängerzone
Zielgruppe und Kosten:
Das kostenfreie Angebot richtet sich an mobilitätseingeschränkte Personen und Rollstuhlfahrer*innen. Elektro-Rollstühle können aufgrund des erhöhten Platzbedarfs leider nicht mit der Rikscha gefahren werden.
Ansprechpartner für interessierte ehrenamtliche Piloten und Fahrgäste:
Thomas Ebert (Inklusionsbeauftragter Korbach)
Telefon: 05631 6900
E-Mail: inklusion@korbach.de
Claudia Schneider (Haus am Nordwall)
Telefon: 05631 5065-324 oder 5065-0
E-Mail: rikscha@korbach.de